In Mellau plant der Energiekonzern illwerke vkw ein Kleinkraftwerk am Mellenbach. Doch das Projekt hat nicht nur Befürworter, am Donnerstag kamen rund 150 Menschen in den Dorfsaal, um sich die Argumente der Kraftwerksgegner anzuhören.
ie Gegner des Kleinkraftwerkes haben sich zu einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen, die auch vom Naturschutzbund unterstützt wird. Sie befürchten, das Projekt könnte negative Auswirkungen auf den Mellenbach und die umliegende Natur haben.
Sollte das Kraftwerk gebaut werden, würde das Wasser laut Bürgerinitiative des Mellenbachs seitlich ausgeleitet und in einer unterirdisch verlegten Druckrohrleitung ins Kraftwerkhaus geleitet. Dort würde es in zwei Turbinen abgearbeitet und anschließend wieder in den Mellenbach zurückgeleitet. Dies würde dazu führen, dass etwa vier Kilometer des Mellenbachs zwischen dem Fassungsbauwerk und der Einleitung des abgearbeiteten Wassers zur Restwasserstrecke werden, heißt es auf der Homepage der Bürgerinitiative.
Die Auswirkungen sind laut Bürgerinitiative gravierend: Nicht nur die Wassermenge und das Fließverhalten in der Restwasserstrecke würden sich verändern, sondern auch die Wassertemperatur und die Wasserversorgung der flussnahen Auwälder.
Frei fließender Gebirgsfluss
Der Mellenbach sei einer der letzten frei fließenden Gebirgsflüsse in Vorarlberg und sollte sich nach Ansicht der Bürgerinitiative möglichst frei und ungestört entwickeln können. Unterstützung für diese Ansicht gibt es seitens der Wissenschaft. Es sei wichtig, dass die letzten intakten Fließgewässer geschützt werden, sagt Lukas Thuile-Bistarelli, Gewässerökologe Universität Innsbruck.
Bürgermeister will abwägen
Der Mellauer Bürgermeister Tobias Bischofberger sagte gegenüber dem ORF Vorarlberg, er sei medial als Kraftwerks-Befürworter dargestellt worden. Das stimme so nicht. „Es ist ein Eingriff in die Natur unbestritten, die Frage wird am Ende des Tages sein, ist er noch vertretbar oder nicht und das muss die Gemeinde abwägen.“
illwerke vkw will Projekt optimieren
Bei illwerke vkw heißt es, man gehe auf alle Bedenken der Anwohner ein und habe sich in Abstimmung mit der Gemeinde dazu entschlossen, das Projekt weiter zu optimieren. Das machten die illwerke vkw gewissenhaft; der Energiekonzern stehe für weitere Gespräche mit den Gegnern des Kraftwerksbaus gerne zur Verfügung.
red, vorarlberg.ORF.at
Quelle 06.07.2024 06:52 Uhr